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Deshalb sind wir hier! Weil wir unsere Hoffnung auf dieses Kind setzen, es ist das Kind von Bethlehem! Mehr als 2000 Jahre sind es nun her, dass da etwas Ungeheures geschehen ist.

In einem Stall, vor den Toren der Davidsstadt Bethlehem, gar nicht so weit von Jerusalem entfernt, wird ein Kind geboren. Es ist nicht irgendein Kind. Nein, es ist der Retter, der Messias, der Herr!

So bezeichnen ihn die Engel, so bezeichnen wir ihn heute. Auf dieses Kind setzen wir unsere Hoffnung. Weil wir Hoffnung haben, deshalb sind wir hier.

Weihnachten im Jahre 2016, das könnten eigentliche hoffnungslose Weihnachten sein. Tatsächlich ist es ja auch so, dass vielen Menschen heute nicht zum Feiern ist, dass es ihnen nicht möglich ist, in Frieden zusammen zu kommen, sich im Kreis der Familie zu treffen, Geschenke auszupacken und sich miteinander zu freuen. Auch in unserem Land  hat die Macht des Bösen mit eiskalten Fingern Menschen gepackt.

Der brutale und feige Anschlag von Berlin war ein Ausbruch der Gewalt, der uns ganz und gar nicht kalt gelassen hat. Berlin, Würzburg, Ansbach: Deutsche Städte, in denen uns terroristische Anschläge so nahe gekommen sind. Dazu kommen Aleppo, Istanbul, Ankara, Paris, Nizza: Städte, die ebenso vom Terror und vom Tod getroffen worden sind.

Nur:

  • Sollen wir wirklich alle Hoffnung fahren lassen?
  • Sollen wir die Menschheit dem Hass und der Gewalt überlassen?
  • Sollen wir Gleiches mit Gleichem zurückzahlen und selbst zu Menschen werden, die hassen?

Schauen wir auf das Kind in der Krippe. Schon damals, als Jesus geboren wurde, haben die Mächtigen mit unmenschlicher Gewalt regiert und dreingeschlagen. So hatte Herodes, dieser skrupellose König und Günstling von Kaisers Gnaden, panische Angst, dass ihm der neugeborene König, von dem die Sterndeuter erzählt hatten, gefährlich werden könnte. Er ließ deshalb nach Aussagen des Evangelisten Matthäus in Bethlehem und Umgebung alle Knaben bis zum Alter von zwei Jahren töten und meinte, damit seinen Thron retten zu können.

Oder gehen wir noch weiter zurück, in die Zeit des Propheten Jesaja. Mehr als 700 Jahre bevor Christus geboren wurde, versuchte der Prophet den Menschen Mut zu machen. Er muss - wie viele Menschen seiner Zeit - die Erfahrung machen, dass Soldatenstiefel dröhnend daher stampfen, dass die Menschen versklavt werden, den Stock des Treibers und das Sklavenjoch auf den Schultern spüren. Doch all das wird verbrannt, ein Fraß des Feuers, wie er sagt.

Er sieht in einer Vision ein Kind, das geboren wird, einen Sohn, der seinem Volk geschenkt wird. Die Titel, die dieses Kind erhält, überschlagen sich beinahe gegenseitig: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens (vgl. Jes 9). Sieht er vielleicht schon Christus vor sich, den Messias, wie wir ihn aus dem Neuen Testament kennen?

Auf jeden Fall sieht er ein Kind. Er sieht keinen Terminator, keinen Kämpfer, der sich mit Gewalt durchsetzt. Nein, er sieht ein Kind. Wir dürfen die Vision des Propheten gerne auf Jesus Christus übertragen. Und deshalb dürfen wir auch unsere Hoffnung auf dieses Kind setzen. Es liegt auf dem Stroh in der Krippe von Bethlehem, ja, es wird zum Strohhalm der Menschen.

Nicht Terror, nicht Krieg, nicht Gewalt werden die Welt letztendlich bestimmen. Sondern Christus selbst. Er ist der Friede und mit ihm zu gehen, das bedeutet einen Weg des Friedens zu gehen.

Und deshalb sind wir hier! Weil wir unsere Hoffnung auf dieses Kind, auf Jesus, das neugeborene Kind von Bethlehem, setzen!

Diese Hoffnung ist keine leere Hoffnung. Der Weg Jesu ist der Weg des Dienens, es ist der gute Weg. Denn Friede wird dort, wo Menschen einander dienen. Das gilt für unsere Familien, das gilt für die ganze Welt. Unsere Hoffnung ist nicht leer, sie trägt eine ungeheure Kraft in sich.

Gehen wir heute nach Hause, nehmen wir dieses Kind mit nach Hause, in unserem Herzen. Das Kind kann uns verändern, wie es schon viele vor uns verändert hat. Sein Weg hat Segen gebracht und wird Segen bringen. Dieses Kind ist unsere Hoffnung.

Ich vertraue und hoffe darauf, dass Jesus Friede schafft. Und jedem von Ihnen rufe ich zu: Komm, lass uns zusammen ein Stück gehen, ein Stück seines Weges. Dann gehen wir einen Weg des Friedens - in unseren Familien, in unseren Gemeinden, in der Kirche - für die Menschen in der Welt.

Amen!

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