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Man muss die Dinge benutzen, wie und wofür sie gedacht sind: Licht gehört auf einen Leuchter und Salz muss trocken gelagert werden, damit es seinen Geschmack und seine Funktion behält. Jesus verwendet im heutigen Evangelium ein total eingängiges Bild: Licht soll leuchten, Salz soll würzen. Und seine Jünger sollen dieses Licht für die Welt und das Salz für die Erde sein, leuchten und würzen.

Ja, er fordert eigentlich gar nicht auf, sondern er stellt vielmehr fest: „Ihr seid das Salz der Erde, ihr seid das Licht der Welt.“ Also, allein die Tatsache, dass einer zu Christus gehört, macht schon, dass er eine Bedeutung und einen Auftrag für die Welt, für die Menschheit hat.

  • Hat nicht Jesus selbst von sich gesagt, dass er das Licht der Welt ist?
  • Hat er nicht selbst das Leben der Welt bereichert, viele Menschen auf den Geschmack gebracht, ihren Glauben und damit ihr Leben neu zu bedenken?

Wer ein Christ ist, wer es ehrlich ist und nicht nur ein getaufter Kirchensteuerzahler, der wird sich jeden Tag bewusst machen, welch großes Geschenk es ist, mit Gott leben zu dürfen. Wir sind als Christen keine Tagträumer, noch weniger Tagdiebe, die für sich nur Rosinen aus dem herauspicken wollen, was sich an täglichen Aufgaben eben ergibt.

Christ ist man nicht nur für sich selbst, in dem Sinne des alten Slogans: Rette deine Seele. Nein, Christ ist man für andere, wie auch Licht allen sichtbar sein, Salz dem Leben Würze verleihen soll.

Wir dürfen das Licht unseres Lebens nicht unter den Scheffel stellen, vielmehr soll dieses Licht den Menschen leuchten, dass sie erkennen, wie viel Gutes wir durch Gottes Kraft und Weisheit tun können und dass sie dadurch Gott die Ehre geben, ihn „preisen“, wie es im Evangelium heißt.

Was ist denn nun das Licht, das uns leuchtet?

  • Was ist es, was unser Leben froh und kostbar macht?

Es mag banal klingen, ist es aber nicht. Es mag nach frommen Floskeln aussehen, ist es aber überhaupt nicht. Fragen Sie sich doch selbst! Schauen Sie in ihr eigenes Leben! Was ist das Licht, das Ihnen leuchtet, was ist der Schatz im Acker ihres persönlichen Lebens - um ein weiteres Bild Jesu zu gebrauchen?

Ich möchte es so sagen: Jeder Tag ist ein Tag mit Christus.

  • Was ich tue, geschieht mit Christus.
  • Was ich erreichen will, schenke ich Christus.
  • Was mich trägt und zum Guten befähigt, das ist Christus.

Ich denke an die Feuerwehrleute. Dieser Tage war in der Zeitung ein Interview mit Kreisbrandmeister Meinrad Lebold zu lesen. Er stellt fest, dass es im Grunde genommen nicht möglich ist, ohne ehrenamtliche Feuerwehrleute auszukommen. Ich denke, kein Feuerwehrmann oder keine Feuerwehrfrau wird es um eine Steigerung des eigenen Egos gehen, für andere Menschen den Kopf hinzuhalten. Im Letzten spielt da gewiss die Bereitschaft eine Rolle, dem Menschen zu helfen.
Und wer könnte uns da nicht besser als Licht leuchten als Jesus Christus?

Mir fallen so viele Geschichten ein, wie er Menschen geholfen hat und wie er für Menschen da war: Die Schwiegermutter des Petrus, die krank im Bett lag, hat er geheilt. - Der trauernden Mutter hat er vor den Toren der Stadt Nain ihren toten Sohn zurück gegeben. - Dem um Hilfe suchenden Hauptmann Jairus seine 12-jährige Tochter Talitha zum Leben erweckt. - Für Kinder war er da, für Sünder - Menschen, denen von anderen dieser grausame Stempel aufgedrückt worden war - für diese Sünder hatte er ein weites Herz.

Also: Wer könnte uns nicht besser als Licht leuchten als Jesus Christus?

Wenn wir heute Gottesdienst feiern, die Eucharistie des Herrn, dann brechen wir das Brot. Es ist ein Zeichen, dass er sein Leben für uns Menschen hingegeben hat. Wir hören bei der heiligen Wandlung das Wort Jesu: „Tut dies zu meinem Gedächtnis!“ Die Erinnerung wird zur Beauftragung. Was wir empfangen, geben wir weiter. Wir empfangen das Leben von Gott, schenken unser Leben weiter für Menschen, die unsere Hilfe brauchen - ob in der Feuerwehr oder im alltäglichen Leben jedes einzelnen.

Ich denke, es wird oft gar nichts Spektakuläres von uns erwartet. Wir sind Christen im Alltag unseres Lebens. Es gibt dafür das schöne Wort: Werktagsheilige. Das sind Menschen, die am Werktag, auf der Arbeit, in der Freizeit, in der Schule oder zuhause in der Familie Christus bei sich wissen und ihm es ein wenig gleich tun wollen, so gut sie es eben können. 

Sie machen das Leben lebenswert, würzen es mit ihrer Bereitschaft, einander Gutes zu tun. Sie bringen Licht in so manches Dunkel, in dem sich viele Menschen oft gefangen fühlen.

Wir dürfen solche Menschen sein. Christus ist mit uns! Bitten wir, dass uns dies von ihm geschenkt wird, Licht der Welt und Salz der Erde zu sein.

Amen.

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