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Komm, lass uns zusammen ein Stück gehen – Sag mal, wer bist du eigentlich und was machst du denn da? Haben sie das nicht auch schon mal gesagt? Manchmal tun wir uns schwer, einander zu verstehen. Eltern verstehen ihre Kinder nicht, Kinder ihre Eltern, Ehepaare oder auch Freunde wundern sich übereinander, und so weiter und so fort.

Sag mal, wer bist du eigentlich und was machst du denn da?

Ähnlich erscheint es dem Täufer Johannes ergangen zu sein. Er sitzt im Gefängnis und macht sich Gedanken über Jesus. Er hat anscheinend so viel von Jesus gehört, dass er Gewissheit haben will: Sag mal, wer bist du eigentlich und was machst du denn? Bist du vielleicht sogar der verheißene Messias, oder müssen wir doch auf einen anderen warten?

Und Jesus? Er lässt die Taten sprechen, verweist auf das, was die Menschen mit ihm erleben: Blinde sehen wieder, Lahme können wieder gehen, Aussätzige werden geheilt und Taube hören. Ja, sogar Tote stehen auf und Armen wird die gute Nachricht verkündet. Johannes kann und soll sich nun selbst den Reim darauf machen.

All das, was Jesus aufzählt, zeigt, dass ihm eine neue Zeit angebrochen ist. Jesus selber sagt an anderer Stelle, dass das Reich Gottes nahe heran gekommen ist. Mit ihm hat sich die Zeit erfüllt (Mk 1,15).

Das alles geht aber nicht nur den Täufer Johannes an oder die Jünger zur Zeit Jesu. Nein, das geht auch uns an. In Jesus ist auch für uns das Reich Gottes nahe herangekommen. Von daher dürfen auch wir selbst Jesus fragen:

Sag mal, wer bist du eigentlich und was machst du denn da?

Wir kennen Jesus aus dem Religionsunterricht. Er ist uns vertraut in den kirchlichen Festen, durch unsere Gottesdienste, aber auch durch unsere ureigenste Beziehung zu ihm, die in unserem ganz persönlichen Gebet spürbar wird.

Ja, wer ist denn Jesus für uns?

Die Antwort ist uns im Kopf und sicher auch in unserem Herzen: Jesus ist der Sohn Gottes, der Freund und Begleiter unseres Lebens, der, der sein Leben für uns Menschen hingegeben hat, der gestorben und auferstanden ist. Jesus ist der, nach dem wir unser Leben auszurichten versuchen.

Unsere Zeit kann sich oftmals nicht mehr retten vor Stars und Sternchen, vor Idolen und Vorbildern, ganz gleich ob es im Sport ist, in der Musik, in der Politik und sonst wo. Es ist manchmal wirklich schwer, ein echtes Vorbild zu finden.

Dabei geht es doch im Letzten nur um den EINEN, der unserem Leben Form und Richtung gibt:

  • Es ist der, mit dem Gottes Reich unter uns Menschen begonnen hat.
  • Der, der den Weg des Friedens gewählt hat.
  • Der, der mit seinen Seligpreisungen einen anderen Weg einschlägt als den unter den Menschen üblichen und gängigen.

Wir, die wir uns heute zum Gottesdienst versammeln, versuchen nach besten Wissen und Gewissen, den Weg Jesu zu gehen. Dabei sind und bleiben wir Menschen, oftmals auch schwache Menschen. Wir machen sicher nicht alles richtig. Aber es zählt das Bemühen, es zählt das „reine Herz“ (Mt 5,8), wie es Jesus sagt. Nennen wir es den „guten Willen“, Jesus zum Maßstab unseres Lebens zu machen.

Darum dürfen wir uns gegenseitig auffordern:

  • Komm, lass uns zusammen ein Stück gehen!
  • Komm, versuchen wir gemeinsam Kirche, Christen zu sein!
  • Komm, gehen wir unseren Lebensweg zusammen mit Jesus!

Es ist ein guter Weg!

Amen.

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