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Komm, lass uns zusammen ein Stück gehen – Er kommt. So einfach ist die Botschaft des Advents. Ja, er kommt, Jesus Christus. Im Evangelium ist die Rede vom Menschensohn. So spricht Jesus gerne von sich selbst, wenn er seine Aufgabe deuten will. Im Alten Testament ist der Menschensohn ein apokalyptisches Bild für den verheißenen Messias. Dieser wird kommen und die Welt erneuern, er wird Richter sein zwischen Guten und Bösen, er wird Frieden auf der Erde schaffen.

Jesus weiß sich als dieser Menschensohn, den verheißenen Retter Gottes.

Er kommt überraschend und unvorhergesehen. Aber eben: Er kommt!

Wir beginnen mit dem heutigen 1. Adventssonntag ein neues Kirchenjahr. Wir feiern Advent.

  • Zunächst einmal ist es eine Vorbereitungszeit auf das kommende Weihnachtsfest.


Zum anderen steckt noch mehr dahinter.

  • Nämlich damit zu rechnen, dass Gott viel mehr aus dieser Welt machen kann, als wir uns vorstellen können.


Friede ist möglich und Friede wird kommen.

„Er - Christus - ist unser Friede.“ (Eph 2,14) Mit diesem kurzen Wort bringt der heilige Paulus in seinem Brief an die Epheser unseren Glauben auf den Punkt.

In einer Zeit, in der es in der Welt nicht unbedingt sehr friedlich zugeht, halten wir die Hoffnung auf Frieden aufrecht. Die Heilige Schrift nennt dies, „wachsam“ zu sein. Wir lesen dazu im Römerbrief des Apostels Paulus, dass das Heil uns näher ist als zu der Zeit, da wir gläubig geworden sind. (Röm 13,11). Das will doch heißen, dass Heil und Frieden nicht nur in der fernen Zukunft auf uns warten, sondern schon heute in unserem Leben möglich ist.

Ja, Friede ist möglich und Friede wird kommen. Jesus will und wird den Frieden schaffen. Das ist die große Sehnsucht, die wir mit allen Menschen hochhalten. Das ist die Sehnsucht des Advent.

Für mich wird dies sichtbar am Zeichen des Lichtes.

  • Die Kerzen am Adventskranz, die nach und nach entzündet werden, deuten darauf hin, dass es hell wird, wenn Christus, das Licht, kommt.
  • Die Christbäume, die - bedauernswerter Weise - heute schon vielerorts beleuchtet sind, bringen Licht in die dunkle Zeit des Novembers und Dezembers. Sie werden zum Symbol dafür, dass wir uns nach dem Licht sehnen. Aber nicht nur nach dem Licht von Kerzen und leuchtenden Sternen, sondern nach dem Licht, das Jesus selbst ist. Er ist unser Friede.

Und wir selbst? Was bedeutet nun der Advent für uns?

Wir sind eingeladen, die Hoffnung wach zu halten, zusammen wach zu halten. Wir brauchen einander, um uns Mut zu machen und uns gegenseitig zum Glauben anzustiften. Wir werden einander Licht.

Dafür gehen wir zusammen ein Stück des Lebens. Keiner will und keiner braucht alleine zu sein. Wir haben unsere Familien, wir haben Freunde, wir haben Kollegen, haben Nachbarn.

  • Es ist gut, einander einzuladen: Komm, lass uns zusammen ein Stück gehen.
  • Es ist gut, nicht gedankenlos und blind am anderen vorbei zu gehen, sondern ihn wahrzunehmen und ihn zu sehen.

Wir werden so zu Weggefährten, aber auch Glaubensgefährten. Denn so, wie wir zusammen ein Stück des Lebensweges gehen, so geht im Letzten Gott mit uns.

In diesem neuen Kirchenjahr lesen wir in den Sonntagsgottesdiensten vor allem aus dem Matthäus-Evangelium. Dieses endet mit der Verheißung Jesu: „Ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.“ (Mt 28,20)

Das heißt nichts anderes als die Zusage, dass er in unser Leben kommt, ja dass er mit uns ist an allen Tagen unseres Lebens. Zugleich ist es eine Einladung, SEINE ganz persönliche Einladung, die er uns zuruft: „Komm, lass uns zusammen ein Stück gehen!“

Was werden wir ihm antworten?

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