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Was bin ich froh, dass wir dieses Evangelium haben! Was verdanken wir nicht alles Jesus, der uns die Seligpreisungen geschenkt hat! Vor uns liegt eine alternative Weltordnung, es ist die Ordnung Gottes, nicht die der Menschen. Und die Menschen würden gut daran tun, sich an diesen Worten zu orientieren. Jesus sagt: Es gibt diese Menschen, die selig genannt werden dürfen. Ihnen gehört das Himmelreich.

Und er nennt sie beim Namen:

  • Selig sind die, die arm sind vor Gott. Sie definieren sich nicht von ihrer Finanzstärke her oder von der Wirtschaftskraft, noch weniger definieren sie sich von ihrer Waffenstärke her. Die arm sind vor Gott wissen, dass sie alles, aber auch alles Gott verdanken. Sie sind selig zu preisen.
  • Selig sind aber auch die, die Gefühle zeigen, also z.B. auch traurig sein können. Sie müssen ihre Angst und ihre Sorgen nicht durch Versinken in Konsumrausch oder sonst irgendwelchen Events wegschwemmen.
  • Jesus nennt die selig, die keine Gewalt anwenden. Es gibt viel zu viele unselige Gewalttäter, wie wir es dieser Tage erschreckend in Hamburg sehen konnten. Ich wage zu bezweifeln, dass solchen Menschen das Reich Gottes offen steht.
  • Es ist weiterhin gut, dass es Menschen gibt, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten, die den Menschen, den Armen und Kleinen sehen, und ihm Gerechtigkeit widerfahren lassen. Sie spüren innere Erfüllung und Frieden mit sich selbst.
  • Und weiter: was wäre die Welt ohne die, die barmherzig sind! Erbarmungslos wäre sie, die Welt, und erbärmlich wäre alles Leben.
  • Und die, die ein reines Herz, ein reines Gewissen haben? Sie brauchen sich nicht zu verstellen, brauchen keine Masken aufsetzen, brauchen sich nicht zu vermummen wie die Krawall-Terroristen von Hamburg. Menschen, die ein reines Herz haben, denen kann man ins Gesicht schauen, man kann ihnen unbesehen vertrauen.
  • Wie auch denen, die sich um Frieden bemühen, die Frieden stiften. Sie sind unersetzlich für die Menschheit. Jesus nennt sie Kinder Gottes.
  • Sie nehmen Verfolgung auch um der Gerechtigkeit willen auf sich, lassen sich ihre Überzeugung etwas kosten, anstatt dass sie auf Kosten anderer leben.

Die Seligpreisungen Jesu sind tatsächlich die Grundlage für eine neue, gerechte, und barmherzige Weltordnung. Jesus und SEIN Reich sind Garanten dafür, dass die Welt zum Guten geführt wird.

Er - Jesus - sagt von sich selbst, dass er „das Licht der Welt“ (Joh 8,12) ist. Und ohne ihn wäre es bitter kalt und dunkel unter den Menschen. Gewalt, Eigensucht, - in der Politik wird dies „Protektionismus“ genannt, wenn sich Länder von anderen abschotten und nur ihren eigenen Vorteil suchen, - Selbstverliebtheit anstelle von Nächstenliebe: All das würde den Himmel über den Menschen verdunkeln, würde Eiseskälte statt Herzenswärme erzeugen, wäre nicht Jesus das Licht.

Schauen wir auf unsere Diözesanpatrone, den Heiligen Kilian mit seinen Gefährten Kolonat und Totnan. Warum haben sie denn ihr beschauliches Kloster in Irland verlassen und sind aufgebrochen auf das unbekannte Festland in Germanien und in unser Frankenland?

Sie waren keine Touristen, sie waren beseelt von der Frohen Botschaft Jesu. Sie waren überzeugt, dass sie damit den Menschen einen Weg aufzeigen können, der einfach gut ist. Und sie haben Gehör gefunden.

Selbst der Würzburger Herzog Gozbert hörte ihnen zu und war sich bewusst, dass sein Zusammenleben mit seiner Schwägerin Gailana dem Ideal der Ehe widerspricht, in der Mann und Frau eine lebenslange Gemeinschaft eingehen. Um sich taufen zu lassen, wollte er die unrechtmäßige Beziehung beenden. Jedoch durchkreuzte die machtgierige Frau seine Pläne und ließ die Missionare ermorden.

Gozbert und viele seiner Untertanen haben gespürt, dass Kilian, Kolonat und Totnan etwas verkünden, was ihrem Leben Wärme, Licht, Hoffnung, nennen wir es „Sinn“ gibt. Das Evangelium Jesu, darunter eben auch die Seligpreisungen haben schon vor mehr als 1300 Jahren die Menschen ins Herzen getroffen, haben dem Glauben einen Grund gelegt, auf dem wir heute stehen, auf dem wir heute Zukunft bauen.

Wir können an diesen Seligpreisungen nicht vorbei gehen, brauchen und wollen es auch nicht. Wir dürfen uns in die große Schar derer einreihen, die aus den guten und ermutigenden Worten Jesu leben. Komm, lass uns zusammen diesen Weg Jesu gehen. Schließen wir uns zusammen auf dem Weg der Menschlichkeit, der Gerechtigkeit und des Friedens. Es ist der Weg Jesu, der Weg Gottes - für uns Menschen.

Sind wir also froh, das Evangelium Jesu als kostbaren Schatz für unser Leben zu haben! Wir verdanken Jesus so viel und wir können diesen Dank in unserem täglichen Tun umsetzen, indem wir die Seligpreisungen als Richtschnur unseres Leben vor Augen haben und sie nach unseren Möglichkeiten zu leben versuchen.

Komm, lass uns zusammen diesen Weg gehen!

Amen.

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