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Predigt

zur Wiederaufnahme der Liturgie in unserer Pfarreiengemeinschaft

9./10. Mai 2020

5. Sonntag der Osterzeit

Das war und ist eine „unwirkliche“ Zeit - ich habe zur Zeit kein besseres Wort dafür.

Wer hätte am Anfang des Jahres gedacht, was über uns kommt!

Ausgangsbeschränkungen - kein oder nur wenig Kontakt zur Familie - zu Freunden; keine Besuche im Krankenhaus, im Seniorenwohnstift ...… ; keine gemeinsamen Gottesdienste - selbst an Ostern! Fernseh-Gottesdienste, Livestreams aus Kirchen

In der Tat: Eine unwirkliche Zeit!

Und sie ist noch nicht zu Ende: Wie wir hier gemeinsam erleben - mit all den Einschränkungen, mit denen wir unseren Gottesdienst feiern.

Noch ist es ja auch nicht möglich, dass wir gemeinsam Eucharistie feiern. Wir brauchen Erfahrungen, wie das gehen kann, um jegliche Ansteckungsgefahr zu verringern.

In dieser Situation hören wir das Evangelium:

Jesus spricht: Euer Herz lasse sich nicht verwirren.

Diese Worte sind gesprochen im Abendmahlssaal und die Jünger ahnen, dass Schweres auf sie zukommt. Weiter sagt Jesus:

Glaubt an Gott und glaubt an mich! Damit bindet er sie ganz fest an sich.

Er will ihnen Halt geben in der Unsicherheit der Zeit. Damit wurden die Jünger sehr schnell auf den Prüfstand des Karfreitags gestellt. Doch die Fassungslosigkeit, in der sie nach dem grausamen Tod Jesu zurückblieben, wurde durchbrochen durch die Auferstehung Jesu, durch Ostern.

Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!

 Das hatte ihnen Jesus mitgegeben. Und heute, an diesem Sonntag hören wir Jesu Worte mit unseren Ohren, in unserer Situation und versammeln uns wieder bei Jesus.

Was ist mit uns, was ist mit unserer Gemeinde geschehen in den zurückliegenden Wochen?

  • Für mich ist eine neue Erfahrung von Kirche gewachsen.
  • Ich bin überzeugt, dass Jesus innerlich ungeheuer viel gewirkt hat:

Voll Staunen und Dankbarkeit schaue ich auf all die guten Dinge, die in den letzten Wochen erfahrbar geworden sind: Nächstenliebe - Aufmerksamkeit - Fantasie, zueinander zu finden.

Corona wurde zum Ernstfall des Glaubens an Jesus Christus:

  • Wir nehmen einander in den Blick.
  • Unser Christsein findet einen Platz im gemeinsamen Gebet in der Familie (Kinder- und Familienkirchen-Gruppe)

Kirche fand nicht im Kirchenraum statt, Kirche war und ist in unseren Familien, im Miteinander unserer Stadt. Vielleicht hat uns Jesus durch Corona vor allem dafür die Augen geöffnet:

  • Kirche geht nicht nur im gemeinsamen Gebet, Kirche sucht den Nächsten.
  • Gottesdienst und gemeinsames Gotteslob sind wichtig, aber auch der Dienst an Menschen, die Hilfe brauchen, kann zu einem wahren Gottes-Dienst werden.

Von daher halte ich fest und ich denke, wir dürfen uns dies nun gemeinsam bewusst machen:

  • In Christus liegt unsere Zukunft.
  • Er ist der Weinstock, aus dem wir Kraft und Leben ziehen.
  • Er ist der Gott-mit-uns für die Menschen.

Hören wir also noch einmal, wie Jesus uns Mut macht:

Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott und glaubt an mich!

Ja, gehen wir mit ihm - leben wir mit ihm - füreinander!

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