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Sei Kundschafter! Sei aufmerksam! – Eine Hochzeit zu feiern, ist doch was Schönes. Alle freuen sich, der Vater ist stolz auf seine Tochter, die Braut, die Oma auf ihren Enkel, den Bräutigam. Es wird ein festliches Essen aufgetischt, guter Wein wird getrunken, die Kinder bekommen etwas Limo oder sogar ein Cola. Die Musik spielt, die Leute tanzen. Einfach schön, eine Hochzeit.

So soll es sein.

Und jetzt: Stellen wir uns doch einmal vor, was passiert wäre, wenn Maria bei der Hochzeit in Kana, zu der sie, Jesus und seine Freunde eingeladen waren, nicht so aufmerksam gewesen wäre. Es scheint, dass sie als einzige der Gäste bemerkt hat, dass die Brautleute zu wenig Wein eingekauft hatten. Was wäre passiert, wenn der, der für das Fest verantwortlich war, hätte sagen müssen: Sorry, Leute, tut mir leid, liebe Gäste, es gibt nichts mehr zu trinken?

Peinlich, megapeinlich wäre das gewesen, die Leute hätten sich über das Brautpaar lustig gemacht oder hätten vielleicht sogar zu schimpfen angefangen, weil das Fest so schlecht vorbereitet war. Unvorstellbar, das Fest wäre auf Jahre hinaus zum Dorfgespräch in Kana geworden! „Die wollten groß feiern und sind auf die Nase gefallen. - Hochmut kommt vor dem Fall!“ So oder ähnlich wäre der Spott über die Brautleute ausgegossen worden.

Maria aber war aufmerksam und sie ging zu Jesus. Sie wusste, ihr Sohn kann helfen, was er dann auch nach einer kurzen Diskussion mit seiner Mutter getan hat. Und das Wasser, das die Diener in die Krüge füllten, wurde zu Wein, zu gutem Wein, wie es im Johannesevangelium heißt.

  • Gut, so einen aufmerksamen Gast zu haben, wie es Maria bei dem Fest in Kana war!
  • Gut, solche Gäste wie Jesus zu haben, die dann auch wirklich aus der Not helfen!

Das heutige Evangelium ist eine Lehrgeschichte. Der Evangelist Johannes nennt es das erste Zeichen, das Jesus getan hat.

  • Ja, welche Lehre können wir nun daraus ziehen?
  • Was will uns Jesus zeigen?

Ich sage es mit ganz einfachen Worten:

  • Wer Jesus und Maria in sein Leben einlädt, der wird reich beschenkt.
  • Wer sich Jesus und seiner Mutter anvertraut, der wird nicht enttäuscht.

Da könnte so mancher von uns erzählen, wie er das erlebt hat. Wenn wir ehrlich sind, dann haben wir wohl alle schon manches Mal die Hilfe Gottes erfahren.

  • Pfr. Wegstein in den 80 Jahren seines Lebens: Als Kind in Michelbach, damals in der Zeit des 2. Weltkrieges. Als Student, Kaplan und als Pfarrer – in manchen schweren Situationen des Lebens. Bei so mancher Krankheit durch die Hilfe guter Ärzte und guter Pflege.

Wer von uns wüsste nicht die eine oder andere Geschichte beizusteuern, wo wir die Hilfe Gottes erfahren oder gespürt haben?

  • Wer Jesus und Maria in sein Leben einlädt, der wird reich beschenkt.
  • Wer sich Jesus und seiner Mutter anvertraut, der wird nicht enttäuscht.

Wie lade ich Jesus in mein Leben ein? Wie seine Mutter Maria?

Zwei Beispiele:

1. Unser Tischgebet. Manche Leute beten:

„Komm, Herr Jesus, sei unser Gast, und segne, was du uns bescheret hast!“

Ja, so laden wir Jesus ein. Oder wenn wir beten:

„O Gott, von dem wir alles haben, wir preisen dich für deine Gaben, du speisest uns, weil du uns liebst, nun segne auch, was du uns gibst.“

Jesus soll bei uns sein, wenn wir essen und zusammen sind.

Wie lade ich Jesus und seine Mutter in mein Leben ein?

2. Ich schaue auf Gott und auf Maria.

Das geht im Grunde genommen ganz einfach: Ich unterbreche für eine Minute meine Arbeit oder das Spielen, denke an Jesus und seine Mutter, grüße sie kurz und sage: „Das, was ich hier tue, schenke ich jetzt dir.“

Ich bin überzeugt, dass sie uns sehen und uns ihre Aufmerksamkeit schenken, ein anderes Wort dafür ist, dass sie uns ihren Segen schenken.

So kann ich Jesus und Maria einladen!

  • Sei Kundschafter, sei aufmerksam! Gott will bei dir sein, lade ihn in dein Leben ein!
  • Sei Kundschafter, sei aufmerksam! So mancher in deinem Leben kann auch deine Hilfe brauchen!

Wenn wir aufmerksam sind, können wir erleben, wie er uns hilft. Und wir können auch selbst wie Maria und Jesus anderen zum Segen werden, weil wir merken, wie sie uns brauchen. Das ist was sehr Schönes!

Amen.

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