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Gebet in schweren Zeiten … mit den Jüngern im Abendmahlssaal

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.

 Herr Jesus Christus, nach deiner Himmelfahrt waren deine Jünger mit deiner Mutter Maria, mit den Frauen und deinen Verwandten im Gebet vereint. So wie damals verbinden wir uns heute mit deiner Mutter und bitten dich: Sende uns den Heiligen Geist! Lass uns dein Evangelium neu lernen im Hören auf dich und auf das, was die Menschen bewegt. Amen.

  Wir lesen in der heiligen Schrift

Aus der Apostelgeschichte:

Die Jünger kehrten vom Ölberg, der nur einen Sabbatweg von Jerusalem entfernt ist, nach Jerusalem zurück. Als sie in die Stadt kamen, gingen sie in das Obergemach hinauf, wo sie nun ständig blieben: Petrus und Johannes, Jakobus und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus, der Sohn des Alphäus und Simon, der Zelot, sowie Judas, der Sohn des Jakobus. Sie alle verharrten dort einmütig im Gebet, zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern. (Apg 1,12-14)

Ein paar Gedanken:

 Da ist sie, die kleine Truppe, die nach dem Tod und der Auferstehung Jesu übrig geblieben ist. Sie passen in einen Raum, dem „Obergemach“, das traditonell als der Abendmahlssaal angesehen wird. Da sind die Jünger, die Frauen, die zum Jüngerkreis gehörten, Verwandte Jesu und seine Mutter Maria. Sie beten - Maria mittendrin. Und um was beteten sie?

Mir kommt ein Wort des Apostels Paulus in den Sinn. Er schreibt in seinem Brief an die Gemeinde in Rom: „Wir wissen nicht, worum wir in rechter Weise beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können.“ (Röm 8,26). Das kann ich mir gut vorstellen, dass so mancher Seufzer über die Lippen Marias und all derer kam, die mit ihr zusammen waren. Es war ja auch viel, was sie in so kurzer Zeit erlebt hatten: Jesus war gekreuzigt worden. Kurze Zeit später erlebten sie ihn in ihrer Mitte, er sprach mit ihnen, aß mit ihnen und gab ihnen Aufträge. Dann aber war er nicht mehr zu sehen, sie wussten ihn beim Vater im Himmel.

Wer kann's begreifen? Wer kann das alles in so kurzer Zeit verkraften? Ich kann mir gut vorstellen, wie den Betenden die Worte gefehlt haben, wie nur Seufzer aus ihren Herzen kamen.

Und heute? Wer will verstehen, was um uns geschehen ist? Wer kann begreifen, was über uns hereingebrochen ist? Kamen und kommen nicht auch uns so manche Seufzer über die Lippen?

Seufzer, in denen der Heilige Geist in uns betet. Ich vertraue darauf, dass uns Gott nicht im Stich lässt. Wo uns so vieles fragwürdig oder auch unwirklich vorkommt, wo uns die Worte fehlen, wo wir gar nicht mehr wissen, um was wir denn eigentlich beten sollen, da hilft uns Gottes Geist „mit Seufzen, das wir nicht in Worte fassen können“.

Betende junge Gemeinde, schon von Anfang an war Kirche eine Gemeinschaft von Menschen, die aufeinander angewiesen, aufeinander bezogen war. Wie damals, so auch heute. In den Tagen vor dem Pfingstfest wissen wir uns nicht allein. Auch wenn äußerlich die Begegnungen noch sehr eingeschränkt sind, gehören wir innerlich doch zusammen.

Und mittendrin: Maria. Gut, dass sie mit uns ist! Gut, dass sie mit uns betet! Gut, dass sie uns nicht alleine lässt!

Wir beten ein Gesätz des Rosenkranzes:

 Vater Unser…

Gegrüßet seist du Maria, … der uns den Heiligen Geist gesandt hat…

Ehre sei dem Vater….

Wort auf dem Weg

Heiliger Geist

Von den Aposteln erbetet

in Einmütigkeit erfleht

um Maria geschart

in Feuer und Wind geschenkt

Komm Heiliger Geist                      

(Pfarrer Sigbert Baumann)

Maria steht uns als Zeichen des Trostes, der Ermutigung und der Hoffnung. Sie wendet sich an uns Segen:

Es segne uns und alle, die wir im Herzen tragen, der allmächtige und barmherzige Gott, der + Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Es grüßt Sie ganz herzlich Ihr Pfarrer, der Sie jeden Tag in den Abendsegen um 21 Uhr einschließt.

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