Gebet in schweren Zeiten … mit Maria Magdalena

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

 Du Gott des Lebens, durch die Auferweckung deines Sohnes Jesus Christus hast du in die Dunkelheit meines Lebens Licht und Hoffnung gebracht. Erfülle du mich gerade in Krisenzeiten mit der Kraft des Ostergeschehens und lass mich spüren, das ich nicht alleine bin. Darum bitte ich heute und an allen Tagen meines Lebens. Amen

 Wir lesen in der Heiligen Schrift

 + Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes:

Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Diese sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen und ich weiß nicht, wohin sie ihn gelegt haben. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast! Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich um und sagte auf Hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte. (Joh 20, 11-18)

Ein paar Gedanken:

 Sehnsucht! Wenn wir auf unser Leben schauen, werden wir  feststellen können, dass es immer auch Zeiten gab, in denen wir Suchenende waren. Gerade in Krisenzeiten suchen wir den „letzten Strohhalm“ an welchem wir uns noch fest klammern können. Es scheint zur Natur und Ausstattung des Menschen zu gehören, sich an Dingen fest zu machen, welche einen über die Krise tragen. 

Im Evangelium wird Maria Magdalena von dieser Suche und Sehnsucht angetrieben. Jesus war ihr zu Lebzeiten begegnet und gab ihr Trost und Zuversicht in ihrem Suchen. Trost und Zuversicht, Halt und Hoffnung, Liebe und Leben, sind das nicht alles Dinge, wonach wir Menschen uns sehnen? Ist die Suche und Sehnsucht im Menschen sogar eine Suche nach Gott, der den Menschen zu allen Zeiten seines Lebens erhalten kann? Eine gewagte These oder eine wahre These? Wenn wir auf Maria Magdalena und ihre Suche blicken, dann blicken wir auf eine innige und gewachsene Beziehung zwischen Gott und ihr. Selbst der Tod Jesu kann Maria Magdalenas Hinwendung an Gott nicht erschüttern oder stoppen. Sie ist sich sicher das Gottes Zuwendung an uns Menschen selbst vom Tod nicht gestoppt werden kann.

Wie ist das in meinem Leben? Glaube ich wirklich an einen Gott, der auch heute noch lebendig und in meinem eigenen Leben wirksam ist? Trauen wir gerade in den Zeiten der Krise unserer inneren Stimme und machen uns auf die Suche danach, wie und durch wen Gott in unserem Leben wirkt. Machen wir uns in der Dunkelheit auf wie Maria Magdalena und trauen uns unserer Sehnsucht zu folgen. Ostern, das ist die Begegnung mit dem lebendigen Gott auch in den Dunkelheiten meines eigenen Lebens.

Wir beten

 Bringen wir unsere Anliegen vor Gott und beten oder singen mehrmals den Christusruf:

Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht. Christus meine Zuversicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht, auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.

(GGB Nr. 365) 

 Wort auf dem Weg

 „Er ist doch kein Gott von Toten, sondern von Lebenden“  (Lukas 20, 38)

Segen:

 So segne uns und alle, die wir im Herzen tragen, der gute und lebendige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

( vorbereitet von unserem Gemeindeassistenten Dominik Schaack)