Gebet in schweren Zeiten …

mit Marta von Betanien

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Herr, unser Gott, dein Sohn hat sich aus Liebe zur Welt dem Tod überliefert. Lass uns - in diesen schweren Zeiten - in seiner Liebe bleiben und mit deiner Gnade aus ihr leben. Dar­um bitten wir durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.

Wir lesen in der Heiligen Schrift.

+ Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes

… Als Jesus (in Betanien) ankam, fand er Lazarus schon vier Tage im Grabe liegen. Als Marta hörte, dass Jesus komme, ging sie ihm entgegen, Maria aber blieb im Haus sitzen.

Marta sagte zu Jesus: Herr, wärst du hier gewesen, dann wäre mein Bruder nicht gestorben. Aber auch jetzt weiß ich: Alles, worum du Gott bittest, wird Gott dir geben. Jesus sagt zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta sagte zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung am jüngsten Tag. Jesus sagte zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben. Glaubst du das? Marta sagte zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.“ … (Joh 11,17-27)

Ein paar Gedanken:

Ein weiteres Zeichen Jesu - so bezeichnet der Evangelist Johannes die Wunder Jesu - wird uns heute vor Augen geführt. In Jesus wird die Macht des Todes beschnitten. Jesus war Freund des Lazarus und seiner beiden Schwestern Marta und Maria. Gerne war er bei ih­nen in Betanien zu Gast.

Kein Wunder, dass ihm Marta einen versteckten Vorwurf macht: „Wenn du hier gewesen wärst, dann wäre mein Bruder nicht gestorben.“ Doch sie vertraut und sie glaubt: „Du bist der Christus, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.

Ein gutes Wort in schweren Zeiten, das wir gerne übernehmen dürfen: „Herr, ich glaube, du bist der Sohn Gottes.“ Vielleicht fällt es uns aber gar nicht so leicht zu glauben. Mir kommt dabei der Vater des besessenen Jungen in den Sinn, der Jesus um Hilfe bittet, aber auch eingestehen muss: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“ (Mk 9,24)

Wir dürfen mit aller Hilflosigkeit, aber mit allem Vertrauen und Glauben zu Jesus kommen. Gerade in diesen Tagen, in denen wir uns oft so hilflos fühlen. Wir brauchen nicht den Starken zu spielen. Gott liebt uns nicht, weil wir so vollkommen sind, sondern weil wir seine Kinder sind. So ähnlich hat es einmal P. Kentenich gesagt.

Ich bitte mit Ihnen allen um den Glauben und dass Jesus heute  ein Wunder wirkt - Zeichen setzt.

Wir beten:

Marta und Maria vertrauen und hoffen auf Jesus. Wir rufen zu Gott, den Grund unserer Hoffnung, und bitten:

  • Um Heil und Beistand für all die vielen Menschen, die unter der Coronakrise in vielfältiger Weise leiden. - Lebendiger Gott, erbarme dich unser.
  • Um die Kraft der Menschenfreundlichkeit für alle, die in Krankenhäusern, Altenheimen, Sozialstationen und Pflegeeinrichtungen für andere da sind. - Lebendiger Gott, erbarme dich unser.
  • Um Vertrauen und Glauben für uns selbst und für alle Menschen, die wir dir ans Herz legen. - Lebendiger Gott, erbarme dich unser.
  • Um ein Ende der Not für unsere Familien, für die Menschen in unserem Land und auf der ganzen Welt. - Lebendiger Gott, erbarme dich unser.

Vater unser … Gegrüßet seist du, Maria… Ehre sei dem Vater…..

Wort auf den Weg

Wunderbares geschieht im Gespräch zwischen Marta und Jesus. Wunderbar wie die Aufer­weckung des toten Lazarus!

Bewegendes geschieht im Gespräch, in dem Marta erkennt und benennt, dass Jesus der Messias ist, Gottes Sohn, uns gesandt!

Einzigartiges geschieht im Gespräch, einzigartig im Evangelium des Johannes, Martas Glaube überspringt Mauern - der Trauer, der Hoffnungslosigkeit.

Martas Bahn brechender Durchbruch zur Wahrheit des Lehrers, des Freundes, des Herrn, bricht unserem Glauben, Lieben, Hoffen Bahn.

(Dorothea Sandherr-Klemp, in:  Magnificat, März 2020, S. 313)

Segen:

Bleiben wir verbunden und stellen wir uns gemeinsam in den Segen Gottes.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Ihr Pfarrer Franz Kraft, der Sie jeden Tag um 21 Uhr in den Abendsegen einschließt.