Gebet in schweren Zeiten …

mit Maria aus Nazaret

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Gott, du bist groß und unbegreiflich. Nach deinem Willen ist Maria, die junge Frau aus Nazareth, Mutter deines Sohnes geworden. Gläubig bekennen wir, dass unser Erlöser wahrer Gott und wahrer Mensch ist, Gott, der mit uns ist in Freud und Leid. Mach uns würdig, Anteil zu erhalten an dem Leben in Fülle, das er verheißt. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, deinen Sohn, unseren Bruder und Herrn. Amen.

 Wir lesen in der Heiligen Schrift.

+ Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas

In jener Zeit wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Gäliläa namens Nazaret zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.

Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir. Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe. Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben.

Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne? Der Engel antwortet ihr: Heiliger Geist wird über dich kommen und Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden. Siehe, auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie schon im sechsten Monat. Denn für Gott ist nichts unmöglich.

Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel. (Lk 1,26-38)

Ein paar Gedanken:

Wenn ich in diesen Tagen auf meinen Magnolienbaum schaue, dann kommt mir das Wort von Friedrich Hölderlin in den Sinn: „Soviel Anfang war nie….“ Der Baum sprüht vom Leben, die Blüten strecken sich der Sonne entgegen, es ist eine Freude, dies zu sehen.

Ja, soviel Anfang war nie. Auch damals in Nazaret, als der Engel Maria angesprochen hat: „Du hast bei Gott Gnade gefunden, ein Kind sollst du zur Welt bringen, den Sohn des Höchsten.“ Da beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte der Menschheit. Gott wird Mensch und Maria stellt sich ihm ganz zur Verfügung. Bei ihr findet er als erstes Wohnung unter uns Menschen.

Soviel Anfang war nie. In der bedrückenden Situation dieser Tage erlebe ich so vieles, was neu aufbricht. Auch wenn wir äußerlich gehindert sind zusammen zu kommen, so werden ganz viele Zeichen der Verbundenheit frei. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt und so manche Initiative tut einfach gut. Haben Sie am Sonntagabend auch die „Ode an die Freude“ von Ludwig von Beethoven auf dem Balkon hören können? Mich hat's gefreut.

Ich bitte, dass Gott uns ganz viel Anfang schenkt und dass er vor allem den Weg frei macht von der Krankheit und Not unserer Tage.

Wir beten ein Gesätz des Rosenkranzes:

Vater unser im Himmel ... Gegrüßet seist du, Maria, der Herr ist mit dir, du bist gebenedeit unter den Frauen und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes Jesus, den du, o Jungfrau vom Heiligen Geist empfangen hast …  Ehre sei dem Vater…

Wort auf den Weg

Nichts hält die wahre Hoffnung auf. Sie fliegt mit Schwalbenflügeln. (William Shakespeare)

Segen:

Bleiben wir verbunden und stellen wir uns gemeinsam in den Segen Gottes.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Ihr Pfarrer Franz Kraft, der Sie jeden Tag um 21 Uhr in den Abendsegen einschließt.