Gebet in schweren Zeiten …

mit dem Blinden vom Teich Schiloach

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Herr und Gott, du hast uns in deinem Sohn einen treuen und besorgten Weggefährten gesandt. Ihm vertrauen wir uns in all den Nöten unserer Zeit an. Sei du bei uns mit deiner Gnade und deinem Segen und nimm die bedrückende Krankheit des Corona-Virus von uns. Heile uns durch Jesus Christus, unseren Bruder und Herrn. Amen.

 Wir lesen in der Heiligen Schrift.

+ Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes

In jener Zeit sah Jesus unterwegs einen Mann, der seit seiner Geburt blind war. Da fragten ihn seine Jünger: Rabbi, wer hat gesündigt? Er selbst oder seine Eltern, sodass er blind geboren wurde?

Jesus antwortet: Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern die Werke Gottes sollen an ihm offenbar werden. Wir müssen, solange es Tag ist, die Werke dessen vollbringen, der mich gesandt hat; es kommt die Nacht, in der niemand mehr wirken kann.

Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.

Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde, dann machte er mit Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! Das heißt übersetzt: der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Als er zurückkam, konnte er sehen. (Joh 9,1-9)

Ein paar Gedanken:

Schuldzuweisungen, da sind wir oft schnell bei der Hand. „Weil…, deshalb….“ Wer kennt nicht dieses Jahrtausende alte Spiel der Menschen? „Ist er blind, weil er oder seine Eltern gesündigt haben?“ Eine groteske Frage: Wie sollte der Mann gesündigt haben, noch bevor er - blind - geboren worden ist?

Aber, das alte Spiel. Einer muss schuld sein. Beim Blinden, bei einem Unglück, bei der Corona-Krise… Doch da spielt Jesus nicht mit: „Die Werke Gottes sollen offenbar werden.“ So antwortet Jesus den Fragestellern.

Der Blinde wird geheilt, durch den Gesandten Gottes, durch Jesus. Die Werke Gottes werden offenbar durch Jesus und durch alle, die sich von ihm in Dienst nehmen lassen. Wir erleben auch heute in der derzeitig schweren Krise wie viel Gutes geschieht, Menschen aufeinander achten, sich gegenseitig helfen:

  • Wie wertvoll werden wieder Telefongespräche, die Einsamkeit mindern!
  • Wie dankbar sind ältere Menschen, die Unterstützung beim Einkaufen finden!
  • Wie hilfreich sind weite Herzen und offene Augen, die auf den Nachbarn achten!

Die Werke Gottes sollen offenbar werden. Gott möge seine Werke durch und für viele von uns wirken.

Wir beten:

Die Heilung des Blinden im heutigen Evangelium zeigt, dass nichts bleibt, wie es war, wenn wir mit Gott rechnen, wenn wir auf ihn zählen. So rufen wir zu ihm.

  • Gott, öffne uns Menschen wieder neu die Augen und die Herzen, dass wir einander in den Blick nehmen und in Liebe aufeinander achten.
  • Sei besonders bei den Pflegenden und Ärzten in unseren Krankenhäusern, den Arztpraxen, den Altenheimen, Sozialstationen und allen, die zuhause Kranke betreuen und stärke sie in ihrem aufopferungsvollen Dienst.
  • Tröste alle Kranken und hilf ihnen, in der Hoffnung stark zu bleiben.
  • Nimm die schwere Last der Corona-Pandemie von der Menschheit, mach dem Leid ein Ende und gib Frieden.
  • ………. Bringen Sie Ihre persönlichen Bitten ins Gebet……..

Herr Jesus Christus, du öffnest unsere Augen, dass wir erkennen, was wir Gutes tun können. Hilf uns, wie du dem Blinden damals am Teich Schiloach geholfen hast. Amen.

Vater Unser im Himmel…..

Gegrüßet seist du, Maria…..

Ehre sei dem Vater…..

Wort auf den Weg

DIE SEELENSONNE

Nimm hin der Sonne Licht: mein Jesus ist die Sonne.

Die meine Seel erleucht und macht sie voller Wonne.

(Angelus Silesius)

Segen:

Bleiben wir verbunden und stellen wir uns gemeinsam in den Segen Gottes.

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Ihr Pfarrer Franz Kraft, der Sie jeden Tag um 21 Uhr in den Abendsegen einschließt.